Elektromobilität: Wie die Sonne in den Tank kommt
Wer die Umgestaltung der Energieversorgung auf klimafreundliche Technologien konsequent zu Ende denkt, darf vor dem Verkehrssektor nicht Halt machen. Im Gegenteil: Global sind nach wie vor große Teile der CO2-Emissionen auf den Verkehr zurückzuführen. Hier liegen noch viele Potenziale für den Klimaschutz brach – und die Photovoltaik spielt dabei eine zentrale Rolle. Im Individualverkehr setzt sich die reine Batterietechnologie zunehmend als effiziente und technologisch ausgereifte Antriebsart durch. Die Elektrifizierung der PKW-Flotten macht aber ökologisch nur Sinn, wenn die Fahrzeuge sauber mit Solarstrom oder anderen erneuerbaren Energien „betankt“ werden.
Setzt man also bei der Elektromobilität konsequent auf Ökostrom, kann man mit dem Auto selbst weitere Synergieeffekte nutzen. Die Batterien in den Fahrzeugen, die inzwischen Kapazitäten von bis zu 100 kWh aufweisen, können auch als mobile Stromspeicher genutzt werden. Immer mehr Autohersteller schalten ihre Fahrzeuge für das sogenannte bidirektionale Laden frei. Dabei kann der Autobesitzer oder auch ein Netzbetreiber mit Datenzugang zum Fahrzeug entscheiden, wann und ob eine volle Batterie zum Beispiel dazu genutzt werden soll, um lokale Ökostromengpässe im Niederspannungsbereich ausgeglichen werden sollen. Auch ökonomisch kann diese Technologie viel Sinn ergeben. In Zukunft können aufgrund der schwankenden Nachfrage auch die Strompreise zu verschiedenen Tageszeiten stark schwanken. Gekoppelt mit einer intelligenten Software kann so entschieden werden, wann die Akkus in Fahrzeugen Solarstrom aufnehmen und wann sie ihn ins lokale Netz zurückführen sollen. Solare Elektromobilität ist schlussendlich eine klassische win-win-Situation für das Klima, die Energiewende und die Sicherung bezahlbarer, individueller Mobilität im 21. Jahrhundert.