Projekt „Solar Schools“ in Moskau gestartet

Am 2. Oktober 2019 wurde in Moskau das Projekt "Solar Schools" mit der Installation der ersten Solaranlage in Russland gestartet. In Moskau wurden gleich zwei Photovoltaikanlagen auf dem Dach einer Schule durch den Schulrektor, die Deutsche Botschaft, die Schweizerische Botschaft und das Goethe-Institut in Moskau feierlich in Betrieb genommen. Drei Monate nach den ersten Gesprächen zu „Solar Schools“ zwischen den Projektinitiatoren ideas into energy aus Berlin und Goethe-Institut aus Moskau wurden Ende September 2019 auf dem Dach des Gebäudes "Gamma" der staatlichen Moskauer Schule Nr. 1502 die ersten beiden Photovoltaikanlagen installiert. Damit wurde der Startschuss für das Vorhaben gegeben.
Die erste Photovoltaikanlage wurde vom deutschen Solarunternehmen SOLAR23 bereitgestellt. Die Anlage demonstriert die Solarenergienutzung mit Stromspeicherung als eine typische Anwendung in ländlichen Regionen ohne Anbindung an das zentrale Stromnetz, von denen es in Russland zahlreiche gibt, insbesondere in Sibirien und im Fernen Osten. Bis dato werden diese Regionen zumeist über Dieselgeneratoren mit Strom versorgt. Dieses ist häufig mit hohen Erzeugungskosten verbunden und stellt die Regionen vor Umweltprobleme. Photovoltaikanlagen stellen hierzu eine verlässliche und zugleich wirtschaftliche Alternative dar. Zudem fördert das Unternehmen die Schule mit einer mobilen Solarladestation, die z.B. in den Physik-Unterricht eingebracht werden kann, um den Schülern die Anwendungsmöglichkeiten der Solarenergie in eigenen Praxisversuchen zu erklären.
Die zweite Photovoltaikanlage wurde vom Schweizer Solarenergieverein Solarspar, dem Gründachspezialisten ZinCo und vom russischen Photovoltaikanbieter Hevel Solar eingebracht. Diese Installation kombiniert das Konzept eines Gründachs und einer Solarstromanlage für die Anwendung im städtischen Raum wo neben der Produktion von lokalem Sonnenstrom auch die Biodiversität und die Regenwasser-Retension eine immer wichtigere Rolle spielen. Mit dem Einsatz von vertikal aufgeständerten „bifacialen“ Modulen wird eine unterhaltsarme Lösung für arktische und bergige Regionen mit flacher Sonneneinstrahlung und Schnee als Reflektor aufgezeigt. Eine solche Einheit wurde in der Stadt Jakutsk unter extremsten Bedingungen erfolgreich getestet, wo die Leistung bilateraler Module um 45% höher war als die klassischen einseitigen Module unter einem Winkel von 40° an der gleichen Stelle. Dank dem Wechselrichter, den Optimizern und einer App kann die Leistung der Anlage jederzeit auf einem Smartphone nachverfolgt werden.
Beide Systeme wurden voll funktionstüchtig auf dem Dach installiert, Strom wird aus beiden Solaranlagen erzeugt und wird in Batterien gespeichert, um ihn in der Schule für verschiedene Verbraucher bereitzustellen. Entsprechende Messtechnik und Visualisierungen zur Erzeugung und zur Nutzung des Stroms wurden installiert und den Schülerinnen und Schüler zu Lernzwecken bereitgestellt. Die feierliche Eröffnung mit rund 80 Gästen fand am Abend des 2. Oktober in der Aula des Schulgebäudes statt.