Um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten, muss sich eine nachhaltige Energiewirtschaft in erster Linie mit dem Problem der Rohstoffknappheit befassen. Kaum ein Rohstoff ist auf der Erde in so großen Mengen vorhanden wie Wasser, wobei der weitaus größte Teil davon Salzwasser ist. Theoretisch existiert auf der Erde also eine (fast) unerschöpfliche Rohstoffquelle, aus der sich der Kraftstoff Wasserstoff herstellen lässt. Das Problem bei der Gewinnung von Wasserstoff aus Meerwasser besteht allerdings darin, dass das Meerwasser zunächst entsalzt werden muss, bevor es weiter genutzt werden kann. Die Nutzung der Süßwasserreserven der Erde stünde im Widerspruch zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft.
Neue Ansätze zur grünen Wasserstoffproduktion zielen darauf ab, bei diesem energieintensiven Prozess möglichst viel Ökostrom zu nutzen.
Hydron B.V., ein niederländisches Startup, arbeitet an der Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse mit Strom aus Offshore-Windkraft. Der Hauptkostenfaktor, der diesen Wasserstoff derzeit für eine industrielle Produktion zu teuer macht, ist die aufwändige Entsalzung des Meerwassers. Ziel der Forscher ist es daher, den Preis für grünen Wasserstoff von derzeit 4-10 Euro auf 2 Euro pro Kilogramm zu senken. (pv-magazine)
Ein Ansatz, den Forscher am Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) verfolgen, besteht darin, Meerwasser mithilfe einer Brennstoffzelle zu entsalzen und anschließend mit dem entstehenden Süßwasser direkt in der Brennstoffzelle Wasserstoff zu produzieren. Durch die Entsalzung von Wasser wird Strom erzeugt, der dann wiederverwendet werden kann. Bis diese Technologien für den Einsatz im industriellen Maßstab bereit sind, dürfte es allerdings noch mehrere Jahre dauern.
Quelle:
https://www.industr.com/de/neuartiger-ansatz-soll-wasserstoff-aus-meerwasser-gewinnen-2597349, accessed 1/20/2022 at 8 a.m.
pv-magazine, article by Marian Willuhn, January 5th, 2022:
https://www.pv-magazine.de/2022/01/05/schaeffler-skaliert-elektrolyse-technologie-fuer-gruenen-wasserstoff-aus-meerwasser/, accessed 1/20/2022 at 8:40 a.m.